Sonnenwende der Dunkelheit, Frühsommer, Kriev
Katmos, Herr der Schatten, dunkler Fürst, Kaiser der Schwarzen Allianz
Der dunkle Fürst, der einst ein Mitglied des Rates der Weisen war, ist nun eine der größten Bedrohungen des freien Fremgards. Wie ist er zu solcher Macht gelangt?, fragt man sich.
In der Zeit, da die Große Unruhe das Land mit Krieg überzog, befand sich der junge Katmos im Alter von 14 Zeitenwechseln noch in der Ausbildung zum Magier. Sein Lehrmeister war kein geringerer als Algemias, der damals jedoch noch kein Großmeister war, auch hatte er noch nicht den Titel ‚Herr der Zeit‘. Katmos war ein fleißiger und wissbegieriger Schüler und es war klar erkennbar, dass er sich von den anderen Novizen abheben wollte. Er entwickelte heimlich seine eigenen Zauber, die zwar noch nicht mächtig, aber doch bösartig waren. Es gibt Berichte, dass er seine Mitschüler mit diesen Zaubern quälte. Unter dem Kollegium war er jedoch sehr beliebt.
So wurde er wohl das jüngste Mitglied im Rat der Weisen, als er seine Ausbildung abgeschlossen hatte. Algemias selbst hatte ihn als Ratsmitglied vorgeschlagen.
Somit wuchsen Einfluss und Macht des jungen Magiers unaufhaltsam und als der Rat ihm die Aufgabe übergab, die Grenze gen Osten zu sichern, nutzte er diese Chance, um unbeobachtet und ungehindert von Großmeister und Rat, seine eigenen Pläne zu verfolgen.
Er baute sich mit Hilfe von Magie einen Turm hoch oben auf dem Berg Dyzom. Der Rat begrüßte diese Entscheidung, glaubte er doch, dass Katmos aus Sicherheitsgründen so nahe an Bar-Dyzom sein Heim eingerichtet hatte.
Anfänglich zeigte sich Katmos oft in der Zwergenfeste und vereitelte so manchen Angriff der Gegner aus dem Osten. Doch mit der Zeit wurden seine Besuche weniger und eines Tages, wohl 50 Zeitenwechsel nach seinem Einzug im Turm von Dyzom, stellten sich die Besuche ein. Was dann geschah, lässt sich nur erahnen. Doch hatte er sich wohl gänzlich der dunklen Magie verschrieben. Es heißt die dunkle Hexe Vivian habe ihn dabei stark beeinflusst. Zusammen lebten sie in diesem Turm, der bald der schwarze oder der dunkle Turm genannt wurde, und vertieften sich in die Magie der Dunkelheit und der Schatten.
Immer wieder erreichten Nachrichten den Rat, dass Zwerge spurlos verschwinden würden. Gerüchten zufolge war Katmos der Urheber dieser Vorkommnisse. So bekam Katmos den Namen ‚Herr der Schatten‘ und wurde schließlich vom Rat verstoßen und als Verdammter in seinem Turm eingesperrt.
Während die Welt um ihn herum von einem relativen Frieden beglückt wurde, schmiedete er seine Pläne weiter und suchte nach Zaubern, die ihn aus seinem Gefängnis befreien würden. Es gelang ihm schließlich vor wenigen Zeitenwechseln mit Hilfe von Doryens Amulett, welches er von seinen Gnomen hatte stehlen lassen. Doch hatte er einen Fehler gemacht. Er konnte nicht mehr in seinen Turm zurück und seine Frau, die Hexe Vivian, und ihre Tochter nutzten dies aus. Sie begannen ein Ritual, um dem Gott Khôrn eine irdische Gestalt und damit mehr Macht zu geben.
Hier traten nun zum ersten Mal die Fremden aus dem Geborgenen Land auf den Plan. Bolgar Weißbart, Herr des Lichts, und manch anderer aus dieser Gruppe begegneten Katmos. Er brachte Bolgar dazu ihre Körper zu vereinen und damit den Bann zu brechen. Katmos war nun ein Teil Bolgars und hatte seinen Körper aufgegeben. Sie töteten die Tochter und folgten der Hexe, die sich bereits in Khôrn verwandelt hatte, durch ein Portal in die steinernen Wälder. Hier wollte Katmos den aufstrebenden Dunkelelben Garintor zu Fall bringen und selbst die Macht übernehmen. Dabei war Bolgar ihm eine große Hilfe. Doch wieder machte er einen Fehler. Es gelang ihm nicht Bolgar im Endduell mit Garintor zusammen auszuschalten. Der Zwerg erkannte die Falschheit des dunklen Magiers und verbannte ihn aus seinem Körper. Somit war Garintor zwar besiegt, doch Katmos körperlos und noch viel schlimmer, Bolgar konnte den freien Westen warnen.
Wie Katmos seinen alten Körper wiedererlangte, ist unbekannt. Doch wird er sicherlich schwarze Magie dazu benutzt haben. Es begann ein Wettlauf gegen die Zeit. Katmos vereinigte die Völker des Ostens unter dem Banner der Schwarzen Allianz und erhob sich selbst zum Kaiser eben jener. Er ließ die Truppen vor dem Grat auflaufen und bereitete im Eiltempo seine Invasion vor. Dabei nutzte er den thronsüchtigen Onkel des Zwergenkönigs, Thogar Donnerfaust, aus und versprach ihm den Königstitel unter seiner Herrschaft. Thogar Donnerfaust, blind und wahnsinnig, setzte alle Hebel in Bewegung und gründete die Rebellion der Dunkelzwerge. Diese Rebellen herrschen nun in den Zwergenstädten Bar-Dyzom und Kaz-Bryndan und ehren ihren König Thogar.
Doch Katmos wusste, er würde gegen Algemias, der die Zeit beeinflussen kann und daher Herr der Zeit genannt wird, und gegen Bolgar Weißbart, der mit seiner Lichtmagie seiner Schattenmagie stark zusetzen kann, sowie gegen Shaointe die Erleuchtete, nicht bestehen können. Daher beschloss er, das freie Fremgard in die Zange zu nehmen. Er belebte Himir wieder und brachte ihn nach Südwesten, auf die Insel der Kalimbu. Was dort geschah ist nachzulesen in der Schrift ‚Aus den Hoehen des Todes in die Tiefen von Fremgard‘.
Welche Ziele verfolgt nun dieser dunkle Magier? Es sind die Ziele eines machtsüchtigen Wahnsinnigen. Er möchte ganz Fremgard unter seine Herrschaft bringen, um, so sagt er, Khôrn das größte Opfer zu bringen, dass je ein Gläubiger seinem Gott gebracht hat. Er möchte die Welt nach seinen Vorstellungen gestalten und das Chaos nach Fremgard bringen. Denn nach seiner Überzeugung und dem Wissen, dass er durch schwarze Magie aus dem Ant’Kreon gewonnen hat, ist das Chaos viel erhabener als die Ordnung. All jenen, die zu einfältig seien diesen Sinn zu begreifen, solle er aufgezwungen werden. Nur so könne das Paradies erreicht werden.
Zu guter Letzt noch eine Beschreibung des dunklen Fürsten Katmos, damit die geneigten Leser erkennen, wenn der Teufel vor ihnen steht:
Die dürre, drahtige Gestalt mit weißer stramm über die Knochen gespannter Haut ist nie anders anzutreffen, als in tiefschwarze Seide gehüllt. Die langen, knochigen Finger erscheinen einem wie Spinnenbeine und die leuchtenden, tiefliegenden, roten Augen stechen mit jedem Blick. Die eingefallenen Gesichtszüge vermitteln jedoch trotzdem den Stolz eines Aristokraten. Die langen, dünnen, schwarzen Haare sind seltenst zu sehen. Zumeist verdeckt eine tiefe Kaputze das Gesicht des Satans.
Seine Macht ist jederzeit spürbar und die Tatsache, dass er selbst ohne einen energiespendenden Zauberstab mächtige Zauber weben kann, offenbart seine zweifellos große Kenntnis der Magie.
Schriftmeister Italias, Herr des Wortes
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